
Die alten Aufnahmeeinrichtungen in Florenz
Seit dem 13. Jahrhundert hat Florenz einen wichtigen Knotenpunkt im Straßennetz Mittelitaliens für beide Reisende und Pilger dargestellt, insbesondere in Richtung Rom und umgekehrt.
Die strategische Lage von Florenz, zu dieser Zeit eine der größten und reichsten Städte Europas, trug zweifellos zur Entstehung eines dichten Netzes von Einrichtungen bei, die sich um die Aufnahme und Unterstützung von Pilgern, Kranken, Waisen und Bedürftigen kümmerte: dies ist ein deutlicher Zeugnis von dem Geist religiöser und weltlicher Nächstenliebe, der unsere Stadt seit jeher charakterisiert hat.Viele dieser Strukturen, darunter auch die so genannten Spedali, entstanden entlang der Hauptstraße, die die Stadt von Norden nach Süden durchquerte, sowohl außerhalb als auch innerhalb des Stadtgebiets: vom nördlichen Porta San Gallo (auf der heutigen Piazza della Libertà) bis zum südlichen Porta San Piero Gattolino, (der heutigen Porta Romana).
Das Spedale von Santa Maria Nuova, das sehr zentral liegt, ist eines der berühmtesten und sicherlich erwähnenswert: 1288 Von Folco Portinari (Vater von Beatrice, Dantes inspirierende Muse) gegründet, bleibt es noch als Krankenhaus in Betrieb. Im 14.Jahrhundert verfügte Florenz über dreißig Spedali mit mehr als tausend "Schlafplätze"! Zahlreiche waren die Bruderschaften, die um die Mitte des 13. Jahrhunderts nach dem Vorbild des bekannten Dominikanerpredigers Pietro da Verona (der heilige Märtyrer Petrus) entstanden. Ihm ist die Gründung bedeutender Einrichtungen zu verdanken, wie der Misericordia di Firenze (Florenz Barmherzigkeit , noch heute aktiv und die älteste Italiens) und der Compagnia del Bigallo: die erste war für ihre Krankentransporte und Totenbestattungen bekannt, während die zweite für ihre Hilfe für die Waisenkinder. Eine weitere historische Einrichtung im Bereich der Kinderbetreuung ist das Istituto degli Innocenti, dessen prestigeträchtiger Sitz auf dem Platz Santissima Annunziata 1419 von Filippo Brunelleschi entworfen wurde.
Von einigen der Spedali sind keine Spuren mehr vorhanden, wie z. B. das von San Gallo vor dem gleichnamigen Tor, leider bei der Belagerung von 1530 vollständig dem Erdboden gleichgemacht. Andere haben dagegen ihre Nutzung völlig verändert, wie das Spedale di San Matteo, das zum Sitz der Accademia di Belle Arti und der sehr beliebten Galleria dell'Accademia wurde. Wichtig war ebenfalls das Spedale di San Giovanni di Dio in Borgo Ognissanti. 1382 von der Familie Vespucci gegründet, erreichte es im 18. Jahrhundert seinen Höhepunkt und wartet heute auf eine Restaurierung im Hinblick auf eine neue Nutzung.
Die Orte auf den einzelnen Etappen dieser Route können alle besichtigt werden. Jeder Ort ist teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich, so dass Sie diese wichtigen Einrichtungen, ihre Geschichte und ihre Besonderheiten kennen lernen können.
Comune di Firenze
Die Orte
Etappen
Museo della Misericordia
Die Venerabile Arciconfraternita della Misericordia di Firenze (die 1244 gegründete Bruderschaft der Barmherzigkeit) verfolgt noch immer ihren Auftrag, Kranken und Bedürftigen zu helfen. Der historische Hauptsitz beherbergt ein Museum mit einer Sammlung von Gegenständen und Bildern aus der 700-jährigen Geschichte der Institution, einer der ältesten von Florenz noch tätig.
Dazu gehören die wichtigsten Gegenstände, die im Laufe der Jahrhunderte von den Brüdern für den Transport von Kranken in die Krankenhäuser und Lazzaretti benutzt wurden zusammen mit Kleidung und antiken Dokumenten. Benedetto da Maiano, Giambologna, Della Robbia, Giovan Battista Naldini sind nur einige der Künstler, deren Werke Sie im Museum bewundern können.
Museo del Bigallo
Dieses Museum, ein kleines Juwel der Kunst, beherbergt die Werke der Compagnia Maggiore di Santa Maria del Bigallo (Große Gesellschaft des Bigallo), die das Leben der Bruderschaft durch die Jahrhunderte erzählen. Darunter sticht sofort die Madonna della Misericordia, ein Fresko aus der Werkstatt von Bernardo Daddi(1342), die älteste Darstellung von Florenz hervor: Hier sind das Baptisterium und der im Bau befindliche Dom zu sehen, zusammen mit der Fassade, wie sie Arnolfo entworfen hatte. In den Räumlichkeiten im ersten Stock sind einige Fresken, die ursprünglich an der Fassade des Gebäudes angebracht waren und einige Tafelbilder zu sehen.
Museo degli Innocenti
Das historische und künstlerische Erbe des antiken Spedale degli Innocenti ist in einem großen Komplex von Refektorien, Kreuzgängen und Schlafsälen vereint. Das Gebäude wurde im frühen 15. Jahrhundert von Filippo Brunelleschi entworfen und war für die Aufnahme der verlassenen Kinder, der sogenannten nocentini, bestimmt.
Das Museum der Innocenti (Unschuldigen) besteht aus einer Kunstgalerie : hier sind Werke, meist Gemälde, erhalten, die zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert entstanden sind, darunter die Adorazione dei Magi (Anbetung der Könige) von Domenico Ghirlandaio, eine Madonna mit Kind, die Sandro Botticelli zugeschrieben wird, und glasierte Terrakotten von Luca und Andrea della Robbia.
Della Robbia ist auch Autor der zarten Medaillons mit den Wickelkindern an der Fassade des Gebäudes: sie schildern eine Reihe von Putten dar, die sich von ihrem Zustand als Findelkinder zur Stadt und zur Welt öffnen.
Ein wichtiger Teil des Museums besteht aber aus dem Gedächtnis der hier im Hospiz verbrachten Leben der Waisen und zeigt kleine Gegenstände, die mit Waisenkindern assoziiert werden.
Das historische Archiv bezeugt das Leben des alten Hospizes im Laufe der Jahrhunderte, mit einem einzigartigen Erbe an chronologischer Vollständigkeit und inhaltlicher Vielfalt.
La Bottega dei Ragazzi ist ein Raum, den 3- bis 11-jährigenn Kindern und ihren Familien gewidmet. Hier werden kreative und Lehrlabore angeboten, die durch das Prinzip des Learning by Doing inspiriert sind, im Stil der alten Renaissance-Werkstätten. Auf der Terrasse, die ebenfalls aus dieser Zeit stammt, befindet sich das Caffè del Verone, das für die Öffentlichkeit zugänglich ist und einen herrlichen Blick auf Florenz bietet.
Museum of Santa Maria Nuova
On June 23, 1288 Folco Portinari, the father of Beatrice, the woman who inspired the poetry of Dante, donated the land in Florence upon which the Santa Maria NuovaHospital was to be built. It is an example of the highest excellence in the Italian artistic, cultural and healthcare heritage. In fact, it is the oldest hospital in the world that is still in operation.
The complex consists of several cloisters, and contains an unsuspected chapel by Buontalenti and frescoed by Allori, one of the hospital's many treasures.
Santa Maria Nuova holds over 700 works of art, including important paintings, frescoes, sculptures and furnishings, and some of the greatest artists of all time have passed through its doors. One of them was Leonardo da Vinci.