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santa maria a Peretola

Der Bezirk Rifredi

Die Stadtteile von Florenz

Der Bezirk Rifredi

Der Bezirk Rifredi (Nr.5) ist der größte der Stadt und erstreckt sich von der Via Bolognese über Novoli und Peretola bis zu den Hängen der Hügel oberhalb des Careggi-Krankenhauses. Ursprünglich als Romito Vittoria bezeichnet, wurde dieses Viertel in einem an die Ringstraße angrenzenden Bereich anstelle der Mauern errichtet. Mit der Ausdehnung der Stadt wurden nach und nach sowohl landwirtschaftliche als auch industrielle Gebiete wie Rifredi (Officine Ottiche Galileo) und sogar ganze Siedlungen in der Ebene westlich des Zentrums von Florenz in diesem Bezirk integriert. 

Es handelt sich also um ein Viertel, in dem sich typische Wohn- und Arbeitergegenden abwechseln, wobei sich der Kontrast zwischen Patrizier- und Arbeiterseelen der Stadt auch in der abwechslungsreichen Landschaft widerspiegelt. Hier entstanden wichtige soziale Einrichtungen wie die Opera della Divina Provvidenza Madonnina del Grappa, von Don Giulio Facibeni gegründet, einer der bedeutendsten Persönlichkeiten in der florentinischen und italienischen Kirche des 20. Jahrhunderts. Die Opera kümmerte sich um die Aufnahme, Unterstützung und Ausbildung von Kriegswaisen, und es ist immer noch aktiv. 

Parks und Villen

Unter den Grünanlagen sind einige Parks und öffentliche Gärten zu nennen: der  Giardino dell'Orticoltura, durch das schöne  Tepidarium von Giacomo Roster auszeichnet, die Villa Fabbricotti, einst Residenz der Königin Victoria, und der Stibbert Park im englischen Stil, der zur Residenz des eklektischen englischen Sammlers Frederick  Stibbert gehörte.
Im Museum sind die von ihm gesammelten Gegenstände, darunter eine beeindruckende Ausstellung von Waffen und Rüstungen zu bewundern. 
Ein großer Anreiz für den Bezirk 5 sind die hügeligen Hänge: von Ponte Rosso bis hinauf zur Via Bolognese, ist der schöne Hügel von Careggi zu erreichen, der durch ausgedehnte Olivenhaine, verstreute Villen und spektakuläre Ausblicke auf eine typische toskanische Landschaft gekennzeichnet ist. 

In diesem Viertel befinden sich einige der schönsten Medici-Villen mit ihren bezaubernden Gärten: La Petraia, Castello, La Quiete und Careggi(wegen Restaurierung geschlossen) .

Pfarrkirchen

Die zahlreichen Pfarrkirchen waren einst über das Land verstreut, heute gehören sie zum Bezirk: die Pieve di Santo Stefano in Pane aus dem 12. Jahrhundert, in der Don Giulio Facibeni von 1912 bis 1955 Pfarrer war, und die Pieve di San Donato in Polverosa auf einer Ebene, die sich westlich außerhalb der Stadtmauern erstreckt.  
Zu diesem Stadtteil gehört auch das Dorf Peretola, der Herkunftsort der Familie Vespucci. Peretola ist um die Pieve di Santa Maria herum gebaut, eine Kirche romanischen Ursprungs, die wertvolle Meisterwerke beherbergt.

Anschlüsse

Seit der Inbetriebnahme der beiden Straßenbahnlinien ist der Bezirk 5 näher an das Zentrum herangerückt: Auch der Flughafen von Florenz Vespucci ist dank der Linie T2 gut angebunden.
Entlang der gleichen Strecke liegt der große Park San Donato, der von dem imposanten Bau des neuen Justizpalastes vom Architekten Leonardo Ricci begrenzt wird. In demselben Gebiet wurde in den 2000er Jahren auch die neue Universität für Sozialwissenschaften gegründet.

 

Bildnachweis

Comune di Firenze

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Giardino dell'Orticoltura

Die Società Toscana d'Orticultura (Toskanische Gartenbaugesellschaft) wurde 1854 gegründet. Die ersten Mutterpflanzen wurden von bedeutenden toskanischen Gartenbauingenieuren/innen und Agronomen/innen von der Physik und Naturgeschichte Museum und vom Giardino dei Semplici in Florenz gestiftet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Garten vergrößert und Giacomo Roster entwarf das große Tepidarium, das 1880 eingeweiht wurde. Die Loggetta Bondi wurde 1911 vom Architekt Castellucci erbaut.

Die Stadt Florenz erwarb der Garten 1930 und benutzte ihn als öffentlichen Park. IIm oberen und aussichtsreicheren Teil des Parks wurde 1990 der schlangengförmige Brunnen von Marco Dezzi Bardeschi fertiggestellt, der mit Polymaterien verziert ist.

Der Garten ist auch mit einem Kinderspielplatz ausgestattet.

Via Vittorio Emanuele II, 4, 50139 Firenze FI, Italia
giardino di orticultura- tepidarium

Stibbert Museum

Das von Frederick Stibbert (1838-1906) entworfene Museum ist ein seltenes Beispiel für Museum aus dem 19. Jahrhundert, das in seiner Raumgestaltung die Atmosphäre der damaligen Zeit und der Herkunftsorte, aus denen die Werke stammen, wiedergibt. Die Renovierung der Villa wurde den größten Architekten und Dekorateuren anvertraut.

Die in den 60 Räumen ausgestellten Sammlungen umfassen Waffen, Rüstungen, Kostüme, Einrichtungs- und Kunstgewerbe-Gegenstände, Wandteppiche und Gemälde vom 16. bis 19. Jahrhundert.  Die Sala della Cavalcata (Kavalierssaal), wo lebensgroße europäische und orientalische Ritterfiguren in Reih und Glied stehen, ist extrem interessant, während die japanische Abteilung neben Waffen und Rüstungen auch Bronzen, Kostüme und Lackobjekte umfasst: es handelt sich um eine der wichtigsten Sammlungen der Welt außerhalb Japans.  

Der Park um die Villa ist mit Pavillons, Statuen, falschen Ruinen und sogar einem kleinen ägyptischen Tempel übersät und spiegelt Stibberts romantischen Geschmack, typisch seiner Zeit, wider.

Via Federico Stibbert, 26, 50134 Firenze FI, Italia
Museo Stibbert - Firenze

Medici Villa Petraia

Die Villa della Petraia liegt nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt; das Festungsgebäude, von dem noch der grosse Turm erhalten ist, wurde gegen Ende des 16. Jahrhunderts zur großherzoglichen Residenz erbaut und auf dem umliegenden Gelände wurde ein Terrassengarten angelegt.

Der Innenhof ist mit Fresken aus dem späten sechzehnten und der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts dekoriert und wurde im 19. Jahrhundert bedeckt. König Vittorio Emanuele II. lebte hier zur Zeit der Hauptstadt Florenz und die heutige Einrichtung stammt größtenteils aus dieser Zeit.

 

Via della Petraia, 40, Firenze
Villa Medicea della Petraia

Giardino della Villa Medicea di Castello

Die Villa Medici di Castello ist eine der ältestenVorstadtresidenzen der Medici Familie, die sie seit 1477 besaß. Im Jahr 1538 beauftragte Cosimo I. den Bildhauer und Architekten Niccolò Tribolo mit der Gestaltung des neuen großherzoglichen Gartens, der durch die Symbolik seiner Statuen, Brunnen und Grotten die Macht des Fürsten rühmen sollte. Der Garten kann besichtigt werden: er ist reich an Zitrusgewächsen sowie seltenenPflanzenarten und ist mit antiken Renaissance-Skulpturen geschmückt. Reizvoll ist die Grotta degli Animali, (Grotte der Tiere) die ursprünglich von Wasserspielen belebt wurde.

Um sich zu vorbereiten, den Garten zu besuchen, können Sie eine nützliche multimediale Führung herunterladen oder online konsultieren, die unter diesem Link verfügbar ist.

 

 

Via di Castello, 44, Firenze
Giardino della Villa Medicea di Castello

Villa di Careggi

Die Villa, die der Vater von Cosimo Il Vecchio erwarb, wurde 1454 auf dessen Wunsch von Michelozzo erweitert. Es war Sitz der Accademia Platonica, und die von Cosimo I. gewollte Restaurierung fügte die Freskenzyklen von Pontormo und Bronzino hinzu. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Park vom Besitzer Francis Joseph Sloane nach dem romantischen Geschmack umgestaltet. Heute ist es im Besitz der Region Toskana, die dort an einem neuen Museumm arbeitet.

Bemerkenswert sind das Gewächshaus für Zitronenbäumchen und die Höhle unter der Villa.

Viale Gaetano Pieraccini, 17, 50134 Firenze FI, Italia
Villa di Careggi

Parco di Villa Fabbricotti

Giuseppe Fabbricotti erwarb 1864 das Anwesen "Lo Strozzino" und wies den Architekten Vincenzo Micheli an, das alte Jagdschloss, das bis zum dritten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts im Besitz der StrozziFamiliewar, in eine luxuriöse Residenz umzuwandeln/ umzugestalten.. Obwohl sein Autor unbekannt bleibt, ist die Zuschreibung an Giuseppe Poggi jedoch wahrscheinlich. Der Parkanlage ist auf mehreren absteigenden Ebenen aufgebaut.

Via Vittorio Emanuele II, 64, 50134 Firenze FI, Italia
Parco di Villa Fabbricotti

Justizpalast

Nach einem ersten Projekt (1980er Jahre) des Architekten Leonardo Ricci, eines Schülers von Giovanni Michelucci, entstand der neue Justizpalast zur Konzentrierung am gleichen Ort allerJustizorgane (Gericht, Berufungsgericht, Staatsanwaltschaft, Friedensrichter), die bisher in verschiedenen Stadtteilen verstreut waren. Der Palast wurde 2012 offiziell eröffnet und dem florentinischen Juristen und Politiker Piero Calamandrei, einem der Gründungsväter der Italienischen Republik, gewidmet. Wegen seiner imposanten Größe unverwechselbar (240 Meter lang und 146 Meter breit, mit einem Turm von 72 Metern), ist es einer der größten JustizpalästeItaliens. Das Werk, das sowohl bei Verleumdern als auch bei Bewunderern gegensätzliche Meinungen hervorgerufen hat, erscheint als ein riesiges Bauwerk, das auch aufgrund der verschiedenen verwendeten Materialien unregelmäßig gegliedert ist.

Viale Alessandro Guidoni, 61, 50127 Firenze FI, Italia
Palazzo di Giustizia

Pieve di Santo Stefano in Pane

The parish church of Santo Stefano in Pane has millenary origins and is also known as Santo Stefano a Rifredi.

 

Via delle Panche, 32, 50141 Firenze FI, Italia
Pieve di Santo Stefano in Pane

Chiesa di San Donato in Polverosa

Diese uralte Kirche (1088) verdankt ihren ungewöhnlichen Namen „polverosa“(staubig) dem Grauen Habit derAugustinermönchen, die sich hier vor der Ankunft der Gemeinschaft der Humiliaten niederließen. Der gesamte Komplex ging später an die Zisterzienser bis zum Anfang des 19. Jahrhundertsüber, als ernach der napoleonischen Aufhebung der religiösen Orden von den Demidoff-Fürsten gekauft und mit ihrer Villa verbanden wurde. Nach einer Reihe von Umbauten wurde die Kirche 1963 für die Öffentlichkeit wiedereröffnet. Der einschiffige Innenraum mit offenem Dachstuhl enthält zahlreiche Kunstwerke wie einige wertwolle Fresken von Cenni di Francesco und Matteo di Pacino aus dem 14. Jahrhundert, sowie eine Tafel von Raffaellino del Garbo (16. Jahrhundert).

Via di Novoli, 31, 50127 Firenze FI, Italia
Chiesa di San Donato in Polverosa

Chiesa di Santa Maria a Peretola

Die Pieve von Santa Maria liegt auf dem zentralen Platz des alten Dorfes Peretola und stammt aus dem 12. Jahrhundert. Dem Innenraum ist ein schöner dreibogiger Säulengang vorgelagert, wo man seinen charakteristischen offenen Dachstuhl bewundern kann. Unter den verschiedenen Kunstwerken, die hier aufbewahrt sind, sticht das kostbare Tabernakel des Sakraments hervor, ein frühes Meisterwerk von Luca della Robbia. Die Kirche war vom antiken Spedale di Santa Maria Nuova verwaltet, dessen Emblem (eine Krücke) in der Kirche fast überall sichtbar ist.

Piazza Giuseppe Garibaldi, 10, 50145 Firenze FI, Italia
Chiesa di Santa Maria a Peretola