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Giardino Villa di Castello - Ville medicee Firenze

Medici-Villen und Gärten

Kunst & Kultur
Parkanlagen und Gärten

Im Jahr 2013 wurden die Medici-Villen und -Gärten der Toskana von der UNESCO in der Liste der Welterbe aufgenommen: Orte von unschätzbarem Wert, die der gesamten Menschheit gehören. Die Villen, in die toskanische Landschaft eingebettet, zeugen von dem kulturellen Erbe, das die Familie Medici zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert hinterlassen hat.  Sie waren nicht nur Orte des Urlaubs und der kulturellen Unterhaltung, Zwischenstationen bei Reisen und Jagdausflügen, sondern auch als Drehpunkte der umliegenden landwirtschaftlichen Anwesen. Orte, die zweifellos auch die Rolle hatten, den sozialen Status ihrer Herrschaft über das Gebiet zu repräsentieren.

In perfekter Harmonie mit ihrer Umgebung, mit prächtigen Gärten, Kunstwerken und innovativen technologischen Lösungen verschönert, stellten sie sofort ein neues Modell der fürstlichen Residenz dar, von einigen Grundprinzipien des Humanismus und der Renaissance inspiriert. Das äußere Aussehen der Gebäude zeigt ihre Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte. Die ersten Villen im Herkunftsland der Familie, dem Mugello (Cafaggiolo e Trebbio), sind noch mit der Gestalt einer mittelalterlichen Festung verbunden, aber durch den Eingriff von Michelozzo auf Geheiß von Cosimo il Vecchio verfeinert, während die von Poggio a Caiano und Fiesole mitten im humanistischen Klima auf Wunsch von Lorenzo il Magnifico gediehen , ganz zu schweigen von den berühmten italienischen Gärten (Castello, Petraia, Boboli), die von Niccolò Tribolo für Cosimo I. erfunden wurden.  

Die beiden Villa von Cerreto Guidi und die von Pratolino (von Francesco I. in Auftrag gegeben),  wurden stark vom Genie des Buontalenti beeinflusst.  Während Ferdinando I. für die Villa "dei cento camini" (Villa der hunderten Kamine) in Artimino verantwortlich war, waren die Großherzoginnen Maria Maddalena d'Austria und Vittoria della Rovere (bzw. die Ehefrauen von Cosimo II. und Ferdinando II.) für die wichtigsten Eingriffe in Poggio Imperiale, die letzte Medici-Villa, zuständig. 

Der Boboli-Garten in der Altstadt von Florenz (Teil des Pitti-Palastes) gilt als Freilichtmuseum mit bemerkenswerten Beispielen für monumentale und malerische Statuen, Grotten und Wasserbecken. Drei weitere herrliche Villen befinden sich ebenfalls im florentinischen Gebiet: Petraia und Castello können regelmäßig besichtigt werden, (es ist aber immer ratsam, sich zu erkundigen, wann sie geöffnet sind) und schließlich die prächtige Villa di Careggi, die nach einer sehr langen Restaurierung bald wieder geöffnet wird. 

 Etwa 30 Minuten vom Stadtzentrum von Florenz entfernt, entlang der Via Bolognese in der Ortschaft Vaglia, befindet sich der wunderbare Medici-Park von Pratolino, der von Francesco I. als echter "Wundergarten" angelegt wurde; er ist auch als Villa Demidoff bekannt und normalerweise von April bis Oktober geöffnet. 

Weitere Villen befinden sich in Mugello, dem Ursprungsland der Medici, und sind die ältesten: Trebbio (geöffnet von April bis Oktober) und Cafaggiolo (in Renovierungsarbeiten).  Während der Zeit des Großherzogtums der Medici, ab Mitte des 16. Jahrhunderts, wurden viele weitere Villen gebaut, wie Cerreto Guidi (regelmäßig geoffnet), die Villa Medici in Fiesole und die klassizistische Villa di Poggio Imperiale in Florenz. 

Der Palazzo Medici in Seravezza, der sich durch seine nüchterne Architektur von der prachtvollen Architektur der anderen Medici-Villen unterscheidet, befindet sich in der Provinz Lucca und ist heute im Besitz der Gemeinde und regelmäßig für Besucher geöffnet. Nur wenige Kilometer von Prato entfernt befindet sich die Villa Medicea in Poggio a Caiano, die von Giuliano da Sangallo im Auftrag von Lorenzo il Magnifico erbaut wurde und regelmäßig besichtbar.   In der Nähe von Carmignano befindet sich auch die Villa di Artimino, die vom Großherzog Ferdinando I. in Auftrag gegeben wurde und im Jagdgebiet Barco Reale liegt (Besichtigung nach Vereinbarung).  Und schließlich ist noch die Villa la Magia in Quarrata bei Pistoia zu erwähnen, die regelmäßig besucht werden kann.  

Für Informationen über allen Medici-Villen und Gärten der Toskana, können Sie die offiziellen Websiten besuchen.

Bildnachweis

Comune di Firenze

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Boboli-Gärten

Die Medici Familie kümmerte sich als Erste um die Gestaltung der Boboli-Gärten : sie schufen eine riesige und wertvolle Grünanlage die auch zum Vorbild des im klassischen italienischen Stil gestalten Gartens für viele europäischen Höfe wurde.

In den Gärten sind Pflanzen, Blumenbeeten und Bäume nach einem Prinzip der Rationalität und Geometrie angeordnet und durch die Anwesenheit von symmetrischen Wegen, Brunnen und Grotten verschönert.

Vom privaten Besitz der regierenden Familie wurden die Gärten schon 1766 der Öffentlichkeit geöffnet.

Boboli stellt ein reines Freilichtmuseum dar. Neben den römischen Statuen und denen von den Renaissance-Bildhauern wie Baccio Bandinelli und Giambologna sind das Amphitheater, wo Hofaufführungen stattfanden, und die Grotte vonBuontalenti (Buontalenti-Grotte), in der sich dieSkulpturen der Prigioni von Michelangelo befanden; heute kann man sie in Galleria dell'Accademia bewundern. 

Giardino di Boboli, Piazza de' Pitti, 1, 50125 Firenze FI, Italia
boboli

Medici Villa Petraia

Die Villa della Petraia liegt nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt; das Festungsgebäude, von dem noch der grosse Turm erhalten ist, wurde gegen Ende des 16. Jahrhunderts zur großherzoglichen Residenz erbaut und auf dem umliegenden Gelände wurde ein Terrassengarten angelegt.

Der Innenhof ist mit Fresken aus dem späten sechzehnten und der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts dekoriert und wurde im 19. Jahrhundert bedeckt. König Vittorio Emanuele II. lebte hier zur Zeit der Hauptstadt Florenz und die heutige Einrichtung stammt größtenteils aus dieser Zeit.

 

Via della Petraia, 40, Firenze
Villa Medicea della Petraia

Giardino della Villa Medicea di Castello

Die Villa Medici di Castello ist eine der ältestenVorstadtresidenzen der Medici Familie, die sie seit 1477 besaß. Im Jahr 1538 beauftragte Cosimo I. den Bildhauer und Architekten Niccolò Tribolo mit der Gestaltung des neuen großherzoglichen Gartens, der durch die Symbolik seiner Statuen, Brunnen und Grotten die Macht des Fürsten rühmen sollte. Der Garten kann besichtigt werden: er ist reich an Zitrusgewächsen sowie seltenenPflanzenarten und ist mit antiken Renaissance-Skulpturen geschmückt. Reizvoll ist die Grotta degli Animali, (Grotte der Tiere) die ursprünglich von Wasserspielen belebt wurde.

Um sich zu vorbereiten, den Garten zu besuchen, können Sie eine nützliche multimediale Führung herunterladen oder online konsultieren, die unter diesem Link verfügbar ist.

 

 

Via di Castello, 44, Firenze
Giardino della Villa Medicea di Castello

Villa Medici in Fiesole

Die Villa Medici in Fiesole stammt aus der Zeit zwischen 1451 und 1457: erbaut für Giovanni, den Sohn von Cosimo IlVecchio. In seinen primitiven Formen wird es Leon Battista Alberti zugeschrieben, obwohl es von Bernardo Rossellino und Antonio Manetti unterstützt wird. 

In herrlicher Lage mit Blick auf die Stadt stellt diese Villa das erste Beispiel eines Landsitzes dar, der nicht die Form einer Festung oder eines Schlosses annimmt, sondern vielmehr  di Idee aller Renaissancevillen einführt. Darüber hinaus begann hier der Anbau von Zitrusfrüchten, die aus dem Süden kamen; Zitruspflanzen sind ein Merkmal aller Medici-Gärten.

 

 

Via Frà Giovanni da Fiesole Detto l'Angelico, 2, 50014 Fiesole FI, Italia
Villa Medici a Fiesole

Villa del Poggio Imperiale

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erwarben die Medici die Villa del Poggio Imperiale, jedoch die heute sichtbaren Veränderungen wurden erst ab dem 17. Jahrhundert vorgenommen. Die Villa del Poggio wurde aufgrund ihrer Größe und des Reichtums ihrer Ausstattungen als neue großherzogliche Residenz und Ersatz für den Palazzo Pitti ausgewählt. 

 

 

 

Piazzale del Poggio Imperiale, 50125 Firenze FI, Italia
Villa del Poggio Imperiale

Pratolino Medici-Park

An der Straße, die Florenz mit Bologna verbindet, liegt ein wunderschöner Park, der auch zum Unesco-Kulturerbe gehört: der Parco Mediceo di Pratolino

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts beauftragte Francesco I. de' Medici Bernardo Buontalenti mit dem Bau einer Villa, die später zerstört wurde. Der umliegende Park erregte  wegen seiner künstlichen Grotten, Wasserspiele und Statuen großes Interesse bei seinen Zeitgenossen und wurde sofort als "Garten der Wunder" bezeichnet.

Nach Francescos Tod erlebte der Park eine wechselvolle Geschichte, bis er im 19. Jahrhundert von dem russischen Prinzen Paul Demidoff gekauft wurde. Er restaurierte die verbliebenen Renaissance-Elemente, darunter Giambolognas Appennin-Koloss, die einen kleinen See überragt. Im Inneren der Statue befanden sich einst Grotten mit dekorativen Elementen, Fresken und Wasserspielen. Die dekorativen Elemente sind verloren gegangen, ebenso wie die in der Grotte des Amors, während einige Skulpturen, Becken und Höhlen im Park verstreut sind. Die von Buontalenti im Jahr 1580 errichtete Kapelle ist das einzige Gebäude, das ohne größere Veränderungen erhalten geblieben ist.

Zusammen mit anderen Medici-Villen gehört die Pratolino-Park zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Es ist der ideale Ort für einen Ausflug außerhalb der Stadt: Sie können auf den weitläufigen Wiesen picknicken, mit Ihrem Haustier spazieren gehen und die Kinder können auf dem ausgestatteten Spielplatz spielen.

Der Park ist mit dem Bus 25A oder 307A erreichbar.

 

 

Via Fiorentina, 276, 50036 Pratolino FI, Italia
Gigante dell'Appennino

Villa del Trebbio

Die Villa del Trebbio wurde von den Medici am Anfang ihres Reichtums im 14. Jahrhundert gekauft. Sie wurde auf den Ruinen eines langobardischen Turms errichtet und von Michelozzo restauriert. Sie besteht aus einem großen viereckigen Baukörper mit regelmäßigen Öffnungen im edlen Stockwerk, eng mit einem hohen Wohngebäude verbunden; sie wird von einem mittelalterlichen Wehrgang gekrönt und von einem hohen zinnenbewehrten Turm überragt. Im Innenhof ist eine verglaste Loggia mit schlanken Säulen und eine Außentreppe zu finden. Das Hauptgebäude wird von einem Außensteg im mittelalterlichen Stil gekrönt. Die Villa dominiert mit ihrem strengen Erscheinungsbild die Mugello-Ebene

 

Località Trebbio, 11, 50037 Scarperia e San Piero FI
Villa del Trebbio

Villa di Cafaggiolo

Die Villa di Cafaggiolo ist ein altes Anwesen der Medici, sehr aktiv bereits 1359 als Bauernhof. Im Jahr 1451 beauftragte Cosimo il Vecchio den Architekten Michelozzo mit der Renovierung und Veredelung des Gebäudes, um es zu einer Sommerresidenz für Vergnügen und Erholung umzubauen.

 Als Ahnenwohnsitz der Medici bewahrt es ein mittelalterliches Aussehen, mit quadratischen Türmen unterschiedlicher Größe und Rundgang. Das viereckige Bauwerk setzt sich aus einer Gruppe von mittelalterlichen Gebäuden und zusätzlichen Teilen um zwei asymmetrische Höfe zusammen. Es ist ein Beispiel für die antike befestigte Medici-Villa und stellt die typische Lösung des Übergangs zwischen der mittelalterlichen und der Renaissance-Architektur dar: die "domus rustica". 

 

Via Nazionale, 16, 50031 Barberino di Mugello FI, Italia
Villa di Cafaggiolo

Villa Medicea di Cerreto Guidi

Die Villa Medicea von Cerreto Guidi wurde 1556 als Jagdschloss von Cosimo I. in der Nähe der Padule di Fucecchio errichtet, einem Sumpfgebiet reich an Wildtieren. Das Gebäude, dessen Bauprojekt Buontalenti zugeschrieben wird, ist durch zwei majestätische und symmetrische Zugangsfreitreppen aus Ziegelstein gekennzeichnet, die als "Ponti Medicei" (Medici-Brücken) bekannt sind.

Heute beherbergt die Medici-Villa das Historische Museum der Jagd und des Territoriums auf einige Räume im Obergeschoss, das vor allem den Jagd- und Schießwaffen und deren Zubehör vom Mittelalter bis zur Neuzeit gewidmet ist.

 

 

 

Via dei Ponti Medicei, 7, 50050 Cerreto Guidi FI, Italia
Villa Medicea di Cerreto Guidi

Palazzo Mediceo di Seravezza

David Fortini leitete die Bauarbeiten des Palazzo di Seravezza unter der Aufsicht von Bartolomeo Ammannati und nach Wunsch von Cosimo I. de’ Medici, sodass die nahegelegene Förderung von weißem Marmor und Metallen wie Quecksilber, silbernes Bleiz, Zinnober und Eisenkarbonat zu beaufsichtigt werden konnt.  Später begann der Palast, während des Sommers die Medici-Fürsten zu beherbergen, darunter Ferdinando I. mit seiner Frau Cristina di Lorena, der die Beauftragung einiger Arbeiten wie der von Buontalenti entworfenen Außenkapelle zugeschrieben wird. 

Viale Leonetto Amadei, 230, 55047 Seravezza LU, Italia
Palazzo Mediceo di Seravezza

Medici Villa in Poggio a Caiano

Die Villa, 2013 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, wurde von Giuliano da Sangallo für Lorenzo il Magnifico entworfen und ist ein Beispiel für die Architektur der Renaissance, die klassische Elemente mit denen der toskanischen ländlichen Architektur verbindet. Die Lektion von Leon Battista Alberti ist deutlich erkennbar, sowohl was die Wahl des Standorts der Villa als auch die Suche nach Symmetrie und Harmonie der Proportionen betrifft. Tribolo und Davide Fortini, die von Cosimo I. beauftragt wurden, waren für den Bau des Gartens verantwortlich. 

 

 

Piazza dei Medici, 14, 59016 Poggio a Caiano PO, Italia
Villa Medicea di Poggio a Caiano

Villa di Artimino

Die Medici Villa La Ferdinanda wurde 1596 für den Großherzog Ferdinando I de’ Medici, nach Entwurf von Bernardo Buontalenti erbaut. Geboren als Jagdresidenz, wurde sie auch als Sommerresidenz von der Familie Medici benutz.  

Ferdinando I. gab dem flämischen Maler Giusto Utens die berühmten Lünetten in Auftrag, die die Villen und Besitztümer der Medici darstellen. Seine Besonderheit sind die zahlreichen Kamine die aus der Spitze des Gebäudes herausragen und die es einzigartig machen. Im Inneren ist die Villa mit wertvollen Fresken von Passignano und Poccettigeschmückt. In der alten Küche kann man noch heute den antiken Drehspieß von Leonardo da Vinci bewundern. 

 

 

Viale Papa Giovanni XXIII, 1, 59015 Artimino PO, Italia
Villa di Artimino

Villa La Magia

Im frühen 14.Jahrhundert war Villa la Magia ein Turmhaus der Familie Panciatichi; im folgenden Jahrhundert wurde es in sein heutiges Aussehen umgewandelt. Im 16.Jahrhundert wurde es an den  Großherzog Francesco I. de' Medici verkauft, der Buontalenti mit einigen Umbauten beauftragte, unter anderem mit einem künstlichen See.

Die Villa blieb bis 1645 im Besitz der Medici und wurde dann von Pandolfo Attavanti aus Castelfiorentino erworben, der sie umbaute. Im 18. Jahrhundert wurde das Gebäude von seinem Sohn Amerigo Attavanti nach dem Geschmack der Zeit mit einer monumentalen Treppe modernisiert.  

Das Landhaus ging durch weitere Eigentumsübergänge, bis die Gemeinde Quarrata sie im Jahr 2000 erwarb, um sie zu renovieren und zum Sitz der ständigen Sammlung zeitgenössischer Kunst der Villa La Magia zu machen. Im Lauf der Zeit wurde die Sammlung mit eigens von den Künstlern geschaffenen Werke bereichert, die im Park der Villa gestellt wurden. 

Via Vecchia Fiorentina, n. 63, 51039 Quarrata PT, Italia
Villa La Magia