San Carlo dei Barnabiti

Im Herzen des Stadtviertels Oltrarno, in der Via Sant’Agostino, befindet sich San Carlino dei Barnabit“, eine entweihte Kirche, die einst den „Regulierten Klerikern des heiligen Paulus“ (bekannter als Barnabitenorden) gehörte, die sich dort seit 1627 angesiedelt hatten. 

Die Renovierung, die im Jahr 2025 abgeschlossen wurde, hat diesen Ort wieder zum Leben gerufen und ermöglicht es, die helle barocke Innenmalerei des 18. Jahrhunderts zu bewundern.

Im Jahr 1640, als Beweis für die Bedeutung, die der Orden erreicht hatte, baute Gherardo Silvani das vorherige Oratorium neu auf (davon zeugt noch das Eingangstor); in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde das Innere neu gestaltet und durch einen wertvollen Freskenzyklus bereichert: In der Kuppel die Herrlichkeit der Jungfrau mit dem heiligen Paulus und dem heiligen Karl Borromäus von Sigismondo Betti (1721); die perspektivischen Quadraturenmalereien, die den Raum illusionistisch erweitern, stammen von Domenico Stagi (1758), während die Malereien der Kuppel und der Pendentifs Giuseppe Zocchi zuzuschreiben sind. Zocchi galt als Kupferstecher und ist bekannt als Autor von berühmten Ansichten von Florenz (1745).

Die Aufhebungen der religiösen Orden, die von Pietro Leopoldo von Lothringen (1783) veranlasst wurden, betrafen auch die Barnabiten; nach einer Reihe von Ereignissen ging „San Carlino“ an die Piaristen über (von 1838 bis 1866), das Komplex galt also als Schule, was eine alte Berufung bestätigte, weil Unterricht eine der Haupttätigkeiten der Barnabiten war. Bis zum Jahr 1994 wurde der Raum als Turnhalle benutzt, danach war es lang geschlossen und vergessen. 

Die Räume der Kirche wurden zahlreichen und bedeutenden Restaurierungsmaßnahmen unterzogen, die die Wiedereröffnung im November 2025 ermöglichten und dieser Ort, der praktisch „unbekannt“ war, der Öffentlichkeit zurückgegeben wurde.